
Ungewöhnlicher Nebenjob
Auslandsdienst in Zambia. Was wäre das wohl ohne das ein oder andere auszuprobieren? Vermutlich etwas langweiliger als es ist. Ich bin hier als Computer- und Netzwerktechniker sowie IT Lehrer tätig. Doch ab und an ist auch eine Abwechslung sehr willkommen. Ich habe ein etwas anderes Jobangebot erhalten, das ich auch sofort akzeptiert habe. Doch bis es soweit sein soll, habe ich es bereits wieder vergessen.
Es ist Montag, 16. März 2015. Ich bin schon wieder ziemlich erschöpft von der Arbeit, muss aber immer noch im Office sitzen. Plötzlich erscheint eine Frau in der Türe, die mir irgendwie bekannt vorkam, jedoch konnte ich mich einfach nicht daran erinnern von wo her. Sie fragt ob wir diesen Abend Zeit haben und wir bejahten. Langsam kommt mir die Erinnerung zurück und ja, das ist die Frau, die uns das Jobangebot unterbreitet hatte. Nachdem alles nötige besprochen ist macht sie sich wieder auf den Weg um ein paar Besorgungen zu machen und wir haben eine Stunde um uns fertig zu machen…
Inzwischen ist 17 Uhr und schon sind wir auf dem Weg zur Jacaranda Mall. Nach ein paar weiteren Besorgungen treffen wir endlich dort ein und stehen gemeinsam mit Andi, Muke und Angelo vor dem Studio. Draußen machen die drei bereits einige Bilder bevor es für uns tatsächlich zum ersten Mal zu dieser außergewöhnlichen Arbeit geht.
Nun ist es soweit, wir betreten das professionelle Studio um zum ersten Mal in unserem Leben als Männer Mode Model für ein lokales Fashion Magazin zu arbeiten. Für uns ist es ein riesen Spaß und selbstverständlich wird alles von Andi dokumentiert. Zunächst soll ich in einer engen blauen Jean mit weißem Unterhemd und Jacket photographiert werden. Man merkt es mir zwar sicherlich etwas an, dass ich diesen Job zum ersten Mal mache, aber es ist dennoch ein großer Spaß. Die größte Herausforderung hierbei ist für mich die Hose letztendlich wieder auszuziehen, aber auch das ist bald geschafft. Das zweite Set stellte ein blauer Anzug dar, eine angenehme Hose, Hemd, blaues Jacket und rote Krawatte. Ein Outfit, das mir am besten gefällt. Nach etwa 3,5 Wochen sehen wir uns zum ersten Mal in diesem Magazin. Das Bild findet sich bereits auf der zweiten Seite, nur knapp an der Titelseite vorbei.
Nach diesem außergewöhnlichen Abend setzen wir uns noch in einer Lodge bei nem Bier zusammen und reden noch lange darüber. So ein lustiger Montag kommt leider nicht so oft vor. Ich selbst kann es immer noch nicht glauben, dass ich das wirklich gemacht habe. Aber es war eine sehr interessante Erfahrung.
Mein Urlaub in Südafrika
Es ist soweit, die Reise nach Südafrika geht nun los. 5:30 Uhr morgens soll die Reise los gehen. Doch wie erwartet kommt der Bus etwa gegen 5:50 Uhr bei der Station an und wir sind um etwa 6 Uhr auf dem Weg nach Südafrika. Die Route lautet wie folgt: Ndola – Johannesburg – CapeTown – Johannesburg – Ndola. Es ist eine lange Reise, aber man muss schon etwas in Kauf nehmen, wenn man über etwa 3000 km mit dem Bus reisen will.
Beim letzten Mal an der Grenze bin ich schon ziemlich mit den Nerven fertig, es ist inzwischen schon wieder morgen. Lange Wartezeiten sind auch inkludiert. Wenigstens ergibt der Horizont ein schönes Bild.
Nach 34 Stunden im Bus sind wir endlich in Johannesburg angekommen, gehen erstmal ein wenig Geld beheben und das Wichtigste einkaufen. Wir sind nach dieser Reise ziemlich erschöpft, doch als wir zurückkommen treffen wir Natalie an. Sie stammt ursprünglich aus Australien, lebt aber schon eine gewisse Zeit in Großbritannien. Auch sie macht Urlaub hier, reist jedoch schon am nächsten Tag weiter nach Cape Town. Am selben Abend treffen wir ebenfalls Hugo. Er stammt ursprünglich aus Südafrika, reist jedoch viel herum. Im Moment lebt er wieder in Johannesburg und hat uns zu einem Roadtrip eingeladen. Da jedoch niemand von uns Zeit hat, bleibt´s bei nem kleinen Ausflug zum Nationalpark Pilanesberg. Unter anderem haben wir Affen, Zebras, Giraffen und Elefanten gesehen.
Neben diesen Naturschönheiten schauen wir uns auch die Stadt selbst etwas an. Noch in Ndola habe ich von Sandton City gehört, die sich in Johannesburg befinden soll. Das lassen wir uns nicht entgehen und machen uns auf den Weg nach Sandton – Teils mit dem Bus, teils mit der U-Bahn. Die Stadtbusse selbst sowie die Stationen sind etwas anders als die, die man aus Kärnten kennt.
Direkt neben der Station sehen wir bereits ein großes Gebäude mit Aufschrift “Sandton City”. Es handelt sich hierbei um ein großes Einkaufszentrum, das allerdings hauptsächlich auf Kleidung ausgelegt ist. Um etwas präziser zu sein, hauptsächlich auf Frauenkleidung. Man findet aber auch ein Legoparadies, was für mich immer noch das faszinierendste war.
Auf dem Platz davor, dem Nelson Mandela Square, gibt es allerdings auch noch anderes. Unter anderem ist dort ein HardRock Cafe zu finden, in dem wir unser Mittagessen verzehrten.
Etwas abseits vom Nelson Mandela Square fanden wir noch ein Autohaus mit etwas teureren Wägen.
Soviel zu Johannesburg, wir sind inzwischen schon in Cape Town angekommen und stellen vor Ort fest, die Station ist sehr nahe an unserem Hostel. Schon auf dem Weg kommen wir auf einen Platz vor dem Hauptbahnhof, mit direkter Sicht auf den Table Mountain (Tafelberg).
Das Hostel ist nichts besonderes, aber immerhin haben wir einen Platz zum Schlafen. Aber auch das haben wir nicht für die ganze Dauer unseres Aufenthalts, da leider zu Silvester, vom 31.12. bis 1.1. nichts mehr frei war. Wir müssen also zu einer RoadLodge am Flughafen ausweichen und verbringen zwei Nächte dort. Es sollten zwei entspannende Nächte werden, jedoch bin ich nach der ersten bereits leicht krank. Während Markus wieder in die Stadt gefahren ist um zu feiern, habe ich noch ein wenig von dem Fast Food Zeug weggegessen, etwas Wasser getrunken und mir einen Film angesehen. Nach einer Menge Schlaf bin auch ich wieder fit, passend für die Rückfahrt.
Während wir uns 2014 noch mit der Stadt vertraut gemacht haben, sind 2015 schon die Ausflüge angestanden. Einen Tag nach unserer Rückkehr ist es endlich soweit, der Hubschrauberflug mit dem Huey, einem entmilitarisierten Helikopter, steht kurz bevor. Es ist ein 30 minütiger Flug entlang der Westküste und als simulierter Kampfeinsatz geflogen. Hierzu gibt es auch ein Video auf meinem Youtube Kanal: http://www.youtube.com/watch?v=SaRAdFabOck
Neben Action ist CapeTown auch sehr farbenfroh, wenn man sich gewisse Stadtteile ansieht.
Doch auch die Aussicht vom Signal Hill ist nicht zu verachten.
Unsere Sightseeing Tour mit den Tourbussen ist leider ins Wasser gefallen, am Tafelberg selbst ist leider so viel Nebel, dass nichts zu erkennen ist. Dafür haben wir aber bei unseren eigenen Touren zu Fuß schon ziemlich was gesehen.
Auf der Rückfahrt gibt es noch einen wunderschönen Sonnenuntergang zu betrachten. Und damit endet unser Urlaub in Südafrika auch schon wieder. Nach weiteren etwa 15 Stunden sind wir wieder in Johannesburg. Nach einer entspannenden Nacht geht´s auch schon weiter nach Ndola. Nach einigen Problemen mit der Busgesellschaft haben wir endlich auch unseren Bus, jedoch bei einer anderen Busgesellschaft – Shalom.
Bei der Rückfahrt müssen wir in Livingstone einen längeren Zwischenstopp einlegen. Die Gelegenheit die Victoria Falls zu besichtigen können wir uns nicht entgehen lassen. Und allein dafür war die lange Reise schon alles wert.
Nsobe National Park
Es geht nun wieder auf Reisen. Ich fahre mit meinen beiden Kollegen und einem gemeinsamen Freund zum “Nsobe National Park”. Wir sind uns vor der Abfahrt nicht so ganz sicher ob wir alles so gut auf der Ladefläche des Pickups verstaut haben dass sich nichts davon machen kann, darum setze ich mich während der Fahrt auf die Ladefläche. Und siehe da, es fängt auf einmal zu regnen an und durch die hohe Geschwindigkeit flog manches fast raus. Ein Glück dass ich es wieder fixieren konnte. Auf dem Weg nach Nsobe kreuzt eine erschöpfte junge Frau unseren Weg, sie ist ebenso unterwegs nach Nsobe. Kurzerhand überredeten wir sie mit uns zu kommen. Sandra heißt sie und zeigt uns bei unserer Ankunft direkt das Reptilienhaus. Dort halte ich erstmal einen Alligator in Händen und hänge mir danach eine Python um den Hals.
Wir gehen noch ein wenig am Gelände rum und machen uns auf den Weg zur Bar. Dort stoßen wir auf einen super Ausflug an und lernen gleich ein paar Leute, unter anderem den Besitzer kennen. Die Bier sind jedoch schon wieder leer, wir machen uns langsam auf den Weg zum Campingplatz bevor die Sonne untergeht, doch zunächst wird Bier und Fleisch besorgt. Der Sonnenuntergang ist natürlich auch nicht zu verachten.
Jetzt steht einem gemütlichen Abend nichts mehr im Wege. Wir haben eine Menge Spaß, für mich ist´s jedoch schon etwas früher vorbei, da ich morgen bereits um 5:30 Uhr aufstehen möchte. Immerhin entdeckt man die besten Ereignisse bei Sonnenaufgang. Im Gegensatz zu Thomas, der im Zelt schläft, Muke der im Auto schläft und Markus der auf der Ladefläche schläft entscheide ich mich für ein sehr angenehmes Plätzchen im Gras nahe dem See…
Ich wache wieder auf und bemerke als erstes, ziemlich verschlafen, eine Ente ein paar Zentimeter vor meinem Kopf vorbeimarschieren. Nicht lange danach höre ich Geräusche als würde jemand auf einem Auto herum hüpfen. Es dauert nicht lange bis ich auf dem Auto unserer Camping-Nachbarn fünf Affen herumspringen sehe. Und weitaus mehr bewegen sich in den Bäumen. Ein faszinierender Anblick. Doch verweilen sie nicht lange in unserem Gebiet, schon gegen 7 Uhr morgens sind sie verschwunden… Wir machen uns einen entspannten Vormittag, mein Frühstück besteht aus etwas Weißbrot und Honig.
Was natürlich auf keinen Fall fehlen darf ist eine Tour durch das Gebiet, die wir nun angehen. Auf unserem Weg sehen wir Antilopen, Giraffen, Flusspferde und noch ein bisschen mehr. Es sind wundervolle Anblicke die sich einem bieten, doch die Zeit verfliegt viel zu schnell und so finden wir uns bereits am Ausgang wieder. Ziemlich erschöpft aber extrem glücklich machen wir uns wieder auf den Weg in die Heimat…
Lake Kashiba oder Natur pur
Es ist wieder soweit, ein Ausflug steht an. Da Andi und Alex schon sehr bald wieder nach Österreich zurückkehren um ein paar Arbeiten zu erledigen, möchten sie uns vor ihrer Abreise noch einen See mit dem Namen “Kashiba” zeigen. Der Weg dorthin führt ein ganzes Stück weit durch den Busch, mit dem Pickup macht es natürlich gleich viel mehr Spaß hier durch zu brettern. Nach einiger Zeit kommen wir dann an, an einem Ort mitten im nirgendwo. Zunächst wird das Lager aufgeschlagen, dann heißt es erstmal eine Runde schwimmen. Das Wasser ist wunderschön und klar, die Umgebung so entspannend…
Nach dem Vergnügen geht es aber erstmal an die Arbeit, Holzhacken ist angesagt. Es ist zwar bereits Feuerholz bereitgestellt, doch sind die Stämme viel zu groß, als dass wir sie direkt für das Lagerfeuer verwenden können. Mit der kleinen Handaxt die wir mitgenommen haben geht es etwas schwer, aber dennoch hacken wir es nach einiger Zeit durch.
Am Abend heißt es Lagerfeuer entzünden und unser Abendessen vorbereiten. Thomas versucht sich als Koch und meistert seine Aufgabe nicht schlecht. Letztendlich haben wir einen wunderschönen Abend, ums Lagerfeuer sitzend, mit etwas Fleisch und Bier in den Händen. Schon bald jedoch werde ich müde und lege mich mit meinem Schlafsack auf etwas Stroh, das sich in der Nähe des Lagerfeuers befindet. Nachdem ich einige Zeit noch entspannt in den Sternenhimmel sehe schlafe ich glücklich und zufrieden ein…
Der nächste Morgen beginnt schon früh, um etwa 5 Uhr wache ich auf und wollte eigentlich den Sonnenaufgang filmen und ein paar Fotos schießen, doch war es am Morgen noch etwas zu kalt. Als ich mich endlich dazu überwinde aus dem Schlafsack zu kriechen bin ich schon auf dem Weg zum Lagerfeuer. Dort versuche ich mich genug aufzuwärmen um schnell zur geplanten Kameraposition zu laufen und merke dabei, dass die Sonne bereits aufgeht, mir jedoch immer noch zu kalt ist… Nichtsdestotrotz habe ich viele schöne Aufnahmen machen können.
Am Morgen hat man auch noch ein paar Affen leicht versteckt in den Bäumen gesehen, leider für ein Foto zu weit entfernt. Doch neben Affen haben sich noch andere Tiere zeigen lassen. Im See sind viele Fische aufgetaucht und in einer Schlucht zwei kleine Alligatoren. Aber nicht nur die Tiere sind faszinierend, sondern auch der Ausblick über den See und natürlich der späte Sonnenaufgang über den Bäumen. Es bieten sich fantastische Bilder.
Doch so schön der Auflug auch ist, so schnell ist er leider auch schon vorbei. Es war ein tolles Erlebnis, ich bin sehr froh dass ich diesen Platz kennenlernen durfte.
Neue Stadt, neue Leute, neue Unterkunft und verdammt viel Staub oder: Solwezi
Es ist schon wieder einige Zeit vergangen, heute bin ich sieben Wochen in Sambia. Seit insgesamt drei Wochen unterrichte ich nun in der Schule Twikatane und komme überraschend gut damit klar. Ich habe hier bisher immer genug Arbeit zu tun, langweilig wird mir in keinem Fall. Aktuell leite ich einen Anfänger Kurs mit acht Studenten und habe jeden Tag einiges vorzubereiten. Den Schülern sowie dem Lehrer gefällt der Unterricht recht gut, sie kommen meist pünktlich zum Unterricht, auch keine Selbstverständlichkeit ist, arbeiten brav mit und stellen immer wieder Fragen. Also das Gegenteil von mir während der HTL Zeit.
Doch auch andere Arbeiten kommen auf mich zu, aufgrund einer Bücherlieferung die im Jänner hier erwartet wird, muss ich das Wochenende ab dem 5.9.2014 nach Solwezi fahren. Zunächst geht es aber nach Kitwe wo wir eine Nacht bleiben. Übernachten können wir bei einer Freundin von Andi und Alex, die eine beeindruckende Wohnung hat. Im Wohnzimmer steht selbstverständlich ein zweiter Kühlschrank, ein Flachbildfernseher selbstverständlich mit PayTV für 500ZMK im Monat, dafür gibt es allerdings ab 22 Uhr bis etwa 4 Uhr kein fließend Wasser mehr. Teilweise kann es schon ab 19 Uhr weg sein und auch mal etwas später wieder zurück kommen. Auf der Außenseite des Hauses fällt gleichmal eine Besonderheit auf; einige Ziegel stehen etwas aus der Wand raus. Also ideal zum klettern
Bevor wir uns auf den Weg nach Solwezi machen sehen wir einen OMNI-Bus.
Endlich in Solwezi angekommen bietet sich mir ein wundervoller Blick. Wir übernachten bei John, einem Freund von Andi und Alex, der ein großes Grundstück nahe eines Flusses und ein einfaches Buschhaus gebaut hat.
Und so bin ich also für drei Nächte in einer fremden Stadt bei einem fremden schwarzen Mann im Bett gelandet… Schon verrückt wie es ab und an so kommt hier unten. Am nächsten Morgen gibt sich ein sehr schönes Wetterbild, zudem haben ein paar Ameisen Freude daran, dass mir ein Tropfen Honig vom Frühstück entglitten ist.
Das Wochenende verbringen wir unter anderem an diesem schönen Plätzchen, nahe der Mutanda Falls von Solwezi.
Doch nicht nur damit verbringen wir unsere Zeit, am Abend sind wir stehts beim Grillen. Einmal mit den zwei deutschen Mädls, die ebenfalls für ein Jahr als Freiwillige tätig sind, und einigen von Johns Freunden. Am Montag geht es dann zur St. Francis Mission, weswegen ich eigentlich mitgefahren bin. Dort soll ich wegen der Bücherlieferung erstmal die Bibliothek unter die Lupe nehmen.Die Straße zur St. Francis Mission ist “etwas” staubig.
Nach etwa 40km kommen wir endlich an und suchen erstmal jemanden der uns weiterhelfen kann. Ich treffe sofort auf Sr. Marvis, die Direktorin des Homecraft Colleges, die uns gerne sofort die Bibliothek zeigt. Dummerweise ist die Bibliothek jedoch noch nicht fertiggestellt, bis auf das Gebäude steht noch nichts. Jedoch habe ich alle Informationen bekommen, die ich benötigte und habe somit meine Arbeit in Solwezi bereits wieder erledigt.
Nicht ganz so sehr freue ich mich auf die Rückreise nach Ndola, da mir nur zu gut bewusst ist, was für ein Berg Arbeit mich dort erwarten würde, da ich sehr wahrscheinlich bereits am Sonntag, 14.9. wieder in einen Bus nach Lusaka wegen meines Visums steigen muss… Der Solwezi Trip war erfolgreich, ich habe neue Kontakte in Solwezi und in der St. Francis Mission, einige Informationen beschafft und mich bereits etwas mit der Stadt vertraut gemacht.
Die Rückreise ist jedoch recht strapazierend. Gemeinsam mit Alex mach ich mich auf den Weg; erster Stop ist bei Sr. Charity und den beiden Volunteers für abschließende Arbeiten und natürlich Verabschiedung. Danach geht es gleich weiter zur Busstation, bei der wir dummerweise zu spät eintreffen; es ist bereits 10:30 Uhr bei geplanter Abfahrt um 10 Uhr. Der Bus ist zwar noch da, jedoch kein Platz mehr frei. Somit bleibt uns keine andere Wahl als einen anderen Bus zu nehmen, der über vier Stunden in der Station steht bevor er endlich losfährt. Wir freuen uns, als es gegen 14:45 Uhr endlich los geht. Doch noch nicht einmal aus Solwezi draußen bleiben wir wieder stehen, der Busfahrer fängt erstmal mit drei anderen Leuten eine Diskussion an, da anscheinend eine Fahrkarte zuviel verkauft wurde. Nachdem Alex ihnen “ruhig und nett” seinen Standpunkt erläutert geht es aber doch recht schnell wieder weiter. Unterwegs legen wir immer mal wieder Zwischenstops ein, unter anderem weil ein paar Fahrgäste aussteigen.
Mitten während der Fahrt, wir sind nun kurz vor Chingola, passiert etwas sehr ungewöhnliches. Es beginnt zu regnen. Regen Anfang September ist hier sehr untypisch, die Regenzeit fängt etwa Mitte Oktober an. Ein Sambier sagt uns, sowas habe er noch nie erlebt. Während wir einen sehr angenehmen und recht ruhigen Regen haben, so haben unsere Kollegen in Ndola heftige Gewitter und starke Regenschauer. Nach dem Zwischenstop in Chingola machen wir uns weiter nach Kitwe, wo wir wieder einige Zeit lang stehen. Inzwischen ist der Regen allerdings wieder vorbei. Wir können von Glück reden, denn etwa 45 Minuten von Kitwe entfernt platzt uns plötzlich ein Reifen.
Selbstverständlich müssen wir den Bus verlassen, während der Reifen gewechselt wird und können nur von Glück sagen, dass es nicht mehr regnet. Doch den Reifen hat es schon anständig erwischt. Es dauert nicht allzu lang, dennoch habe ich erstmal gefroren. Nachdem wir nun auch das geschafft haben geht es weiter nach Ndola, die Fahrt dauert nicht mehr so lang und wir bleiben erstmal wieder bei einer Tankstelle stehen, da der Reifendruck wieder angepasst werden muss. Wir sitzen in der Zwischenzeit drin und versuchen ruhig zu bleiben. Zum Glück dauert es nicht so lange und es geht weiter, zu unserem Bedauern jedoch nicht zum erwarteten Standort. Fr. Chitti ist so übergütig uns abzuholen und ist auch überraschend schnell bei uns. Er winkt mir noch zu als er mit dem Auto beim Bus vorbei fährt, doch bin ich schon so erledigt, dass ich ihn zu diesem Zeitpunkt gar nicht erkenne. Nach einer Anständigen Reaktionszeit steigen wir endlich aus dem Bus und fahren nun mit Fr. Chitti und einem Freund von Alex nach Hause. Als ich endlich im Franciscan Centre ankomme ist bereits etwa 00:30 Uhr. Seit dem Zeitpunkt als wir Johns Haus verlassen haben bis zu dem Zeitpunkt als ich im Franciscan Centre angekommen bin sind etwa 16 Stunden vergangen. Fürs erste habe ich genug. Am nächsten Tag geht es allerdings wieder direkt in die Schule in den wohl bekannten Raum, wo mich bereits die Arbeit empfängt.
Nicht allzu lange geschlafen heißt es am Abend wieder Kurs leiten, meine Schüler haben sich sichtlich gefreut mich wieder zu sehen, was mir wieder einen anständigen Motivationsschub gegeben hat.
Am folgenden Tag erfahre ich nach einem Telefonat mit dem ZEC (Zambian Episcopal Conference) in Lusaka, dass es möglich sei, mein Visa nun in Ndola verlängern zu lassen bis unsere richtigen Visa fertig sind. Als ich am nächsten Tag hin fahre wurde mir nur gesagt dass mir ein Dokument fehle und ich doch bitte am Montag wiederkommen soll…
So reise ich durch´s Land
Schon etwas an Afrika gewöhnt bin ich statt 8 Uhr um etwa 8:15 Uhr am Treffpunkt, wo Markus schon auf mich wartet. Doch selbst das ist noch eine knappe viertel Stunde zu früh. Father Mathew kommt um ca. 8:30 Uhr mit einem sehr modernen LandRover vorgefahren, der in etwa 120 Tausend Dollar kosten soll. So machen wir uns auf den Weg, ich bewaffnet mit einer Kamera und einem Camcorder um ein paar Eindrücke einzufangen. Leider konnte ich einen der schönsten nicht festhalten, weil ich mitten drin stand, dazu komme ich aber später. Unser erster Stop war bei einem sehr schönen Haus, das in dieser Gemeinde als eine Niederlassung für mehrere Father dient. Hier bekommen wir keine zwei Sekunden nachdem wir durch die Türe treten bereits ein Frühstück angeboten, einfach aber sehr lecker. Es bleibt jedoch kaum mehr Zeit, wir müssen weiter. Zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht einmal eine Ahnung wohin, so sehen wir etwas später es geht zu einer Messe, die um 10 Uhr startet. Auch Father Mathew soll mitwirken, darum wird die Zeit knapp. Auch Markus und ich entschließen uns in die Kirche zu gehen. Zum Pech für uns wird die Messe im Bemba abgehalten, somit verstehen wir kein Wort. Trotzdem ist es sehr schön gestaltet. Während der Messe dreht sich plötzlich ein Mann eine Reihe weiter vorn zu uns um und übersetzt für uns kurz das eben gesagte. Wir sollen doch bitte aufstehen, es wurde eben verkündet, wir hätten Gäste. Wir stehen auf, schauen etwas in die Runde und setzen uns bald wieder hin, was anscheinend ein Fehler ist. Wir sitzen noch nicht ganz, so deuten sie uns schon wieder, wir sollen wieder aufstehen. Zum Glück übersetzt ein Mann neben uns den letzten Teil indem wir ganz offiziell in der Kirche und der Gemeinde willkommen geheißen werden. Nun dürfen auch wir uns wieder setzen.
Nach der Messe treten wir langsam hinaus und denken uns nichts, dann kommt das erste Kind und möchte uns die Hand geben. Kurze Zeit später werden wir direkt von Kindern eingekreist. Jedes Kind will uns die Hand geben und uns willkommen heißen, das ist einfach nur herzig. Ich muss zeitweise drei Hände gleichzeitig schütteln, weil so viele Kinder da sind. Zwischendrin will mich ein Erwachsener die Hand geben, was fast nicht möglich ist wegen der vielen Kinder. Irgendwie schaffen wir es tatsächlich jedem einmal die Hand zu geben und treffen uns danach mit Father Mathew am Wagen. Immer noch strikt nach österreichischem Programm, machen wir uns wieder bereit zu gehen. Doch wir sind nicht in Österreich, so trinken wir nur etwas und machen uns wieder auf zu den Leuten. Noch nicht einen Meter vom Auto entfernt finden wir uns schon mitten in einer Unterhaltung wieder. Nach ein paar Unterhaltungen und Getränken sind wir nun zum Essen eingeladen bei dem wir ein paar bekannte Gesichter von vorhin wiedersehen.
An diesem Nachmittag lerne ich die lokale Kultur etwas besser kennen. Das man sich vor und nach dem Essen die Hände wäscht, da man doch mit den Händen isst, habe ich mir bereits einverleibt. Ein paar der Frauen bewegen sich auf den Knien durch die Runde, in der einen Hand einen Wasserkrug, in der anderen Hand eine Auffangschale. So gehen sie zu jeden einzelnen und gießen warmes Wasser über seine Hände. Erst wieder bei der Türe stehen sie wieder auf. Dann wird gegessen, gelacht, man unterhält sich – zu unserem Nachteil auf Bemba. Somit unterhalte ich mich fast ausschließlich mit Markus während dieses Treffens.
Nach dem Essen geht es dann wieder zurück in das Haus der Fathers. Dort sitzen wir dann zusammen, mit der Zeit kommen noch ein paar Leute hinzu, trinken ein Bier und sehen etwas fern. Hier entspannen wir uns etwas bis es dann wieder weiter geht. Wir biegen einmal links ab, dann nach rechts, nochmal nach rechts, wieder nach links, nach rechts, nach links, nach rechts, nach links, nach rechts und nochmal nach links und schon befinden wir uns auf einer “Straße”. Um es etwas genauer zu beschreiben handelt es sich hierbei um einen Feldweg mit vielen Löchern, in der Regenzeit nur mit Top Geländewagen passierbar. Wir biegen nochmal nach rechts und ein letztes Mal nach links ab und befinden uns mitten im nirgendwo auf einer größeren ebenen Erdfläche, die man als Parkplatz bezeichnen kann. Es gibt hier nichts außer Bäumen und Erde und natürlich eine Bar. Ja genau, eine Bar. Mitten im nirgendwo steht hier einfach eine Bar. Hier verbringen wir noch einen sehr schönen und lustigen Abend. Später am Abend, hier ist es schon längst Nacht, fahren wir wieder zurück zum Franciscan Center.
Es war ein großartiger Tag, ich habe sehr viele neue Eindrücke gewonnen und bekomme mein Grinsen einfach nicht aus meinem Gesicht. Jetzt geht es für mich ins Bett, morgen beginnt wieder ein neuer Arbeitstag.
Schöner Start ins Wochenende..
Nach einer arbeitsreichen Woche ist nun endlich das Wochenende da, doch fängt es nicht so gut an..
Es ist Freitag und wieder mal ein normaler Tag ohne besondere Vorkommnisse. Über den Tag beschäftige ich mich mit Skripten und bin froh, am Abend wieder etwas entspannen zu können. Nach dem Abendessen sitzen wir wieder in kleiner Runde im Nsaka. Ich bekomme die beiden Aufnahmen von meiner ersten Lehrerfahrung (Einführung in PowerPoint) vom Lex, der mich gleich bittet seinen Laptop nach Beendigung des Uploads mit ins Zimmer zu nehmen. Während sich der Rest der Truppe auf den Weg nach Hause macht um morgen zum Lake Kashiba zu fahren, sitzen wir weiterhin zu zweit im Nsaka. Gegen Ende des Abends schau ich mir die beiden Aufnahmen an und finde es ziemlich schlecht. Ich hatte zwar keine Vorbereitungszeit und daher keine Struktur über die zwei Stunden, aber ich hatte auch etwas Probleme mit der englischen Sprache im Lehrstil. Allzu schlecht kann ich jedoch trotzallem nicht gewesen sein, da ich zum Ende des Kurses auf jedem Bildschirm eine schöne Präsentation sehen konnte. Wir sitzen noch etwas draußen, dann geh ich schlafen.
Samstag morgen, Lex klopft an, ich überreiche ihm seinen Laptop und geh wieder schlafen, da ich mir noch etwas schwach vorkomme. Ich wache wieder auf, huste teilweise wie verrückt, bin etwas heiß, schwach und immer leichte Kopfschmerzen. Also ein super start ins Wochenende. Ich hab mich einfach wieder umgedreht und weiter geschlafen. Nachdem ich sowohl Frühstück als auch Mittagessen verschlafen habe, wache ich gegen 17 Uhr wieder auf. Da ich nicht die ganze Zeit im Bett liegen möchte, entscheide ich mich ein wenig in der Sonne spazieren zu gehen. Als ich jedoch Rauch aufsteigen sehe, weil hinter der Mauer etwas verbrannt wird, entschließe ich mich doch wieder ins Zimmer zu gehen, da dieser Qualm sicher nicht förderlich ist. Es ist inzwischen Abend, mir geht es wieder besser und wir sitzen gerade beim Abendessen, das wieder mal köstlich schmeckt. Gleich danach versuchen wir uns am nahe gelegenen Billiard Tisch. Im Vergleich zu den österreichischen, haben die sambischen kleinere Löcher und darum kleinere Kugeln. Es soll angeblich viel einfacher sein, auf einem österreichischen Tisch zu spielen, wenn man erst die sambischen gewöhnt ist. Bei uns ist es nun kein wirkliches Spiel als vielmehr eine Reihe von Zielübungen. Markus begibt sich nach ein paar Runden nun wieder ins Nsaka, ich entschließe mich jedoch noch ein paar Zielübungen zu machen. Während dieser Runde kommt Father Mathew in den Raum und fragt mich, ob Markus und ich morgen gemeinsam mit ihm in eine Nachbarstadt fahren möchten. Ich sage sofort zu und bedanke mich vielmals für das Angebot, wir verabschieden uns und ich beende meine Runde der Zielübungen. Etwas später sitzen wir noch zusammen im Nsaka, ich frage Markus ob er auch mitkommen möchte, der auch sofort zusagt und wir machen uns einen entspannten Abend. Dieser ist aber um 23 Uhr auch vorbei, immerhin soll es morgen bereits um 8 Uhr los gehn…
Lehren oder Lernen?
Meine ersten Arbeitstage verlaufen sehr ähnlich. Ab und an spreche ich mit Mr. Andrew Chowa, dem lokalen IT Lehrer, um mir Informationen zu beschaffen und ihm vom aktuellen Stand meiner Vorbereitungen zu berichten. Den Rest der Zeit verbringe ich mit dem Lesen von Skripten meines Vorgängers. Doch nun soll sich dieser Tagesablauf für mich ändern…
Kurze Zeit nach meiner Ankunft in Ndola wurde ich bereits das erste Mal ins kalte Wasser geworfen, indem ich beauftragt wurde Kohle kaufen zu gehen. Nach diesem Prinzip erfolgt so manches hier, nicht lang überlegen sondern umsetzen. Dafür dass ich in den letzten zwei Jahren immer mehr vorbereitet, organisiert und geplant habe, fällt es mir jedoch relativ leicht mit diesem Schema klar zu kommen.
Mein erster Gedanke war einen Kurs von Andrew zu besuchen und zu beobachten und unterhalte mich Mittwoch Abends noch mit ihm darüber. Stattdessen sagt er mir, ich soll am nächsten Morgen um 9 Uhr in den Computerraum kommen und seinem Kurs einen Teil der Textformatierung mit MS Office Word 2010 näher bringen…
Am Donnerstag Morgen stehe ich bereits um 8 Uhr in der Bibliothek, die sich direkt neben dem Computerraum befindet, um mich etwas mit der Struktur der Bibliothek zu beschäftigen. Pünktlich um 9 Uhr bin ich im Computerraum, begrüße Andrew und stelle mich den Schülern vor. Nach einer kurzen Einführung, was ich mit den Schülern machen soll, verlässt Mr. Chowa den Raum und ich versuche mich zum ersten Mal als Lehrer hier in Sambia. Obwohl es nur ein hineinschnuppern in den Lehrberuf ist, so erhalte ich bereits ein paar Eindrücke und möchte mich an dieser Stelle bei meinen ehemaligen Lehrern entschuldigen. Schon bei dieser ersten Erfahrung merke ich, wie schwierig es vergleichsweise für einen Lehrer ist einen sehr schüchternen Schüler zu unterrichten, der sich so gut wie kein Wort zu sagen traut, als jemanden der sich gut beteiligt. Gleich in meiner ersten Lehreinheit sitzt eine Schülerin im Raum, die mich stark an mich erinnert, wie ich vor ein paar Jahren noch war. Obwohl es etwas länger dauert, habe ich den Eindruck, dass auch sie versteht, was ich versuche ihnen beizubringen. Mir gefällt die Arbeit in der Schule Twikatane von Tag zu Tag mehr, doch es gibt noch viel zu tun bevor ich einen Kurs leiten kann. Andrew bietet mir abschließend an, dass ich seinen Kurs am Nachmittag, von 14 bis 16 Uhr, übernehme und eine Einführung in MS Office PowerPoint 2010 gebe. Dieses Angebot nehme ich natürlich gerne an.
Ich bin wieder auf dem Weg zurück in unser Nsaka, eine Art Pavillion, der hinter dem Gästehaus von anderen Auslandsdienern gebaut wurde. Dort finde ich Andi und Lex vor und beginne mit ein paar kleinen Vorbereitungen für den Kurs am Nachmittag (kurzer Überblick über die englische Version von PowerPoint, sowie noch ein, zwei einleitende Phrasen für englische Präsentationen), während die anderen beiden ihr Equipment für ein Interview mit mir vorbereiten. Dieses ist meiner Meinung nach bisher wohl das beste und auch angenehmste Interview, obwohl es mit kurzer Hose und T-Shirt im Nsaka doch etwas kühl ist. Damit ist der Vormittag schon vergangen und es gibt gleich Mittagessen.
Es gibt Reis, Gemüse, Soße, Nshima und Antilope. Ich bin seit meinem ersten Tag hier sehr positiv überrascht vom essen, es schmeckt köstlich. Zwar essen einige Leute hier ebenfalls mit Messer und Gabel, doch lerne ich jeden Tag etwas mehr, mit ein paar Tipps durch Father Mathew, mit Nshima und meinen bloßen Händen zu essen. Nshima kann sehr gut geknetet und verformt werden, darum kann man es mit etwas Übung als “Löffel und Brot” verwenden. Auch der Geschmack ist damit auf positive Weise verändert und man bekommt einen anderen Bezug zum Essen.
Nach der einstündigen Mittagspause werde ich bereits von Andi im Computerraum erwartet, der ein paar Aufnahmen von meiner zweiten Lehreinheit machen möchte. Ich bin sehr positiv überrascht, dass so gut wie alle Schüler pünktlich in den Unterricht kommen. Nach vorangegangenen Erzählungen steht Unpünktlichkeit hier an der Tagesordnung, ich persönlich habe bisher jedoch noch keine Erfahrung damit gemacht. Als Einführung stelle ich eine kurze Präsentation zusammen, in der ich mich vorstelle, und präsentiere diese anschließend. Da sie nun ein Beispiel gesehen haben erkläre ich jeden einzelnen Schritt. Von Titel eintragen, dem Hinzufügen und löschen von Seiten usw. ist alles dabei. Auch wenn ich ein, zwei Erklärungen vergesse, so sitzen zum Glück interessierte Schüler im Raum, die auch gerne Fragen stellen. Nicht lange nach meiner Einführung werde ich schon von einer Schülerin verlangt, sie kann PowerPoint nirgendwo finden. Es war tatsächlich nicht an den für sie gewohnten Orten, weder am Desktop noch im Startmenü vorhanden. Ich öffne es für sie und werde mir diesen Computer am Abend nochmal genauer ansehen da er ohnehin noch andere Probleme hat. Obwohl ich ein paar Anfängerfehler mache, kann ich letztendlich auf jedem Bildschirm eine schön gestaltete PowerPoint Präsentation sehen. Bisher gefällt mir die Arbeit in der Schule sehr gut. Ich raste mich nun nach einem anstrengenden Tag erstmal im Nsaka aus.
Nach einiger Zeit kommen Markus, Andi, Lex und Philipp dazu und wir amüsieren uns prächtig. Nach dem Abendessen mache ich mich jedoch wieder an die Arbeit, es ist in etwa 19:15 Uhr als ich mich wieder auf dem Weg zur Schule mache. Ich arbeite in der Bibliothek und im Computerraum bis nach 22 Uhr und lerne die einzelnen Strukturen immer besser kennen.
Alles in allem kann ich sagen, obwohl ich den Schülern etwas beigebracht habe, haben sie mir viel mehr beigebracht. Ich habe noch viel zu lernen und hoffe, dass ich meinen ersten Kurs halbwegs gut durchbringen werde. An dieser Stelle möchte ich all meinen Lehrern für die gute Vorbereitung danken, ohne die ich wohl nicht einmal hier wäre.
Der erste Arbeitstag…
Wir schreiben Montag, 21. Juli 2014. Es ist 7:30 Uhr und ich bin in der MissionPress (die Druckerei des Franciscan Centers) beim Morgengebet wo ich auch ganz offiziell nochmal willkommen geheißen werde und mich vorstellen soll. Ich sage ein paar Worte und bekomme ein paar Minuten darauf eine Führung durch die MissionPress, bei der ich auch einige neue Leute kennen lerne. Der Anfang war sehr schwer, doch nun merke ich mir langsam einzelne Personen, wie zum Beispiel Perry, Maria, Virginia, Stella, Helen, Jakob, Mathew und noch einige mehr. Manche Namen habe ich mir zwar gemerkt, kann sie aber nicht ausschreiben.
Die Führung ist vorbei und ich versuche mir die Namen zu merken, während ich zu meinem Zimmer gehe um mir noch einmal ein paar Skripten anzusehen. Da die Zeit verfliegt und es bereits 9:30 Uhr ist, mache ich mich auf zur Schule um mich mit dem regulären IT Lehrer zu unterhalten. Da er gerade Unterricht hat, treffen wir uns etwas später wieder, in der Zwischenzeit sehe ich mir jedoch bereits das Skript des Grundkurses an. Wieder zurück in der Schule besprechen wir die aktuelle Lage. Da ich gerade erst angekommen bin, benötige ich etwas Zeit um mich einzuarbeiten wofür er vollstes Verständnis hat. Er zeigt mir ein wenig vom Raum und sagt mir, dass er einen Kurs für mich organisieren würde und ich ihm mitteilen soll, wenn ich soweit bin. Es soll einen Kurs am Vormittag von etwa 10 Uhr bis 12 Uhr und einen Abendkurs von ca. 5 Uhr bis 6 Uhr geben. Am Abend sollen nur sechs bis zehn Schüler, Vormittags um die 17 Schüler anwesend sein, also meinen Kurs besuchen.
Nach längerem Einlesen am Nachmittag fahren wir nun zur gemieteten Wohnung von Andi und Lex, unseren beiden Kameramännern, bekommen noch Besuch von einem Koch des Franciscan Centers (wo ich nicht weiß, wie sein Name geschrieben wird) und trinken gemeinsam ein Bier. Er nimmt mich mitten drin mit auf die andere Straßenseite in eine Bar in der wir noch was trinken und ein paar Bier für die anderen mitnehmen. Was ich nicht bemerkte während wir in der Bar saßen ist zum einen, dass es sich hierbei um eine Schwulenbar handelt und mir zum anderen jemand einen Drink ausgeben wollte. Wir sitzen bereits wieder in kleiner Runde zusammen als ich das höre und wir amüsierten uns köstlich darüber.
Das Wochenende
Samstag:
Gemeinsam mit Markus möchten wir meine WLAN fähigen Geräte zum MAC Adressen Filter hinzufügen, was mit etwas Hilfe dann auch klappt. Doch gibt es gleich zu Beginn schon ein paar Probleme, die wir zum Glück beheben können. In der Zwischenzeit ist Martin mit dem packen fertig und zeigt mir die Schule und die Bibliothek etwas genauer. Dadurch erhalte ich bereits einen kleinen Einblick in die Materie, dennoch ist insgesamt zu wenig Zeit vorhanden, wodurch ich zunächst etwas Zeit benötige um mich in alles Wichtige einzulesen. Ich bin schon sehr gespannt was alles an Arbeit auf mich zukommen wird, doch unter anderem darüber werde ich mich am Montag mit ein paar Leuten von der Schule Twikatane sprechen. Bisher finde ich die Aufgaben sehr interessant und freue mich schon richtig darauf.
Für unsere Vorgänger heißt es jetzt allerdings Abschied nehmen, es geht los zur Bus Haltestelle von wo aus sie nach Lusaka fahren. Von dort aus geht ihr Flug zurück nach Österreich und wir haben sie natürlich bis zur Abfahrt begleitet. Obwohl es etwas Ärger mit dem Gepäck gibt geht letztendlich alles glatt. Und während sich unsere Vorgänger auf dem Weg nach Lusaka befinden, machen wir uns auf zum Einkaufen in einen Shopright Supermarkt. Wenn man durch die Eingangstüren geht ist das wie ein Portal nach Europa. Es ist ein großes Gebäude mit allem was man irgendwie brauchen kann, alles ist geordnet und sortiert. So habe ich mir einen afrikanischen Supermarkt nicht vorgestellt…
Sonntag:
Der erste Tag ohne unsere Vorgänger geht sehr entspannt über die Bühne. Wir sitzen gemütlich zusammen und haben einen recht entspannten Tag, doch bin ich schon gespannt auf morgen, da soll ich eine Führung durch die MissionPress bekommen und ich werde mich zum ersten Mal alleine zur Schule begeben um mich mit dem dortigen Lehrer zu unterhalten.