So reise ich durch´s Land

Schon etwas an Afrika gewöhnt bin ich statt 8 Uhr um etwa 8:15 Uhr am Treffpunkt, wo Markus schon auf mich wartet. Doch selbst das ist noch eine knappe viertel Stunde zu früh. Father Mathew kommt um ca. 8:30 Uhr mit einem sehr modernen LandRover vorgefahren, der in etwa 120 Tausend Dollar kosten soll. So machen wir uns auf den Weg, ich bewaffnet mit einer Kamera und einem Camcorder um ein paar Eindrücke einzufangen. Leider konnte ich einen der schönsten nicht festhalten, weil ich mitten drin stand, dazu komme ich aber später. Unser erster Stop war bei einem sehr schönen Haus, das in dieser Gemeinde als eine Niederlassung für mehrere Father dient. Hier bekommen wir keine zwei Sekunden nachdem wir durch die Türe treten bereits ein Frühstück angeboten, einfach aber sehr lecker. Es bleibt jedoch kaum mehr Zeit, wir müssen weiter. Zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht einmal eine Ahnung wohin, so sehen wir etwas später es geht zu einer Messe, die um 10 Uhr startet. Auch Father Mathew soll mitwirken, darum wird die Zeit knapp. Auch Markus und ich entschließen uns in die Kirche zu gehen. Zum Pech für uns wird die Messe im Bemba abgehalten, somit verstehen wir kein Wort. Trotzdem ist es sehr schön gestaltet. Während der Messe dreht sich plötzlich ein Mann eine Reihe weiter vorn zu uns um und übersetzt für uns kurz das eben gesagte. Wir sollen doch bitte aufstehen, es wurde eben verkündet, wir hätten Gäste. Wir stehen auf, schauen etwas in die Runde und setzen uns bald wieder hin, was anscheinend ein Fehler ist. Wir sitzen noch nicht ganz, so deuten sie uns schon wieder, wir sollen wieder aufstehen. Zum Glück übersetzt ein Mann neben uns den letzten Teil indem wir ganz offiziell in der Kirche und der Gemeinde willkommen geheißen werden. Nun dürfen auch wir uns wieder setzen.

Nach der Messe treten wir langsam hinaus und denken uns nichts, dann kommt das erste Kind und möchte uns die Hand geben. Kurze Zeit später werden wir direkt von Kindern eingekreist. Jedes Kind will uns die Hand geben und uns willkommen heißen, das ist einfach nur herzig. Ich muss zeitweise drei Hände gleichzeitig schütteln, weil so viele Kinder da sind. Zwischendrin will mich ein Erwachsener die Hand geben, was fast nicht möglich ist wegen der vielen Kinder. Irgendwie schaffen wir es tatsächlich jedem einmal die Hand zu geben und treffen uns danach mit Father Mathew am Wagen. Immer noch strikt nach österreichischem Programm, machen wir uns wieder bereit zu gehen. Doch wir sind nicht in Österreich, so trinken wir nur etwas und machen uns wieder auf zu den Leuten. Noch nicht einen Meter vom Auto entfernt finden wir uns schon mitten in einer Unterhaltung wieder. Nach ein paar Unterhaltungen und Getränken sind wir nun zum Essen eingeladen bei dem wir ein paar bekannte Gesichter von vorhin wiedersehen.

An diesem Nachmittag lerne ich die lokale Kultur etwas besser kennen. Das man sich vor und nach dem Essen die Hände wäscht, da man doch mit den Händen isst, habe ich mir bereits einverleibt. Ein paar der Frauen bewegen sich auf den Knien durch die Runde, in der einen Hand einen Wasserkrug, in der anderen Hand eine Auffangschale. So gehen sie zu jeden einzelnen und gießen warmes Wasser über seine Hände. Erst wieder bei der Türe stehen sie wieder auf. Dann wird gegessen, gelacht, man unterhält sich – zu unserem Nachteil auf Bemba. Somit unterhalte ich mich fast ausschließlich mit Markus während dieses Treffens.

Nach dem Essen geht es dann wieder zurück in das Haus der Fathers. Dort sitzen wir dann zusammen, mit der Zeit kommen noch ein paar Leute hinzu, trinken ein Bier und sehen etwas fern. Hier entspannen wir uns etwas bis es dann wieder weiter geht. Wir biegen einmal links ab, dann nach rechts, nochmal nach rechts, wieder nach links, nach rechts, nach links, nach rechts, nach links, nach rechts und nochmal nach links und schon befinden wir uns auf einer “Straße”. Um es etwas genauer zu beschreiben handelt es sich hierbei um einen Feldweg mit vielen Löchern, in der Regenzeit nur mit Top Geländewagen passierbar. Wir biegen nochmal nach rechts und ein letztes Mal nach links ab und befinden uns mitten im nirgendwo auf einer größeren ebenen Erdfläche, die man als Parkplatz bezeichnen kann. Es gibt hier nichts außer Bäumen und Erde und natürlich eine Bar. Ja genau, eine Bar. Mitten im nirgendwo steht hier einfach eine Bar. Hier verbringen wir noch einen sehr schönen und lustigen Abend. Später am Abend, hier ist es schon längst Nacht, fahren wir wieder zurück zum Franciscan Center.

Es war ein großartiger Tag, ich habe sehr viele neue Eindrücke gewonnen und bekomme mein Grinsen einfach nicht aus meinem Gesicht. Jetzt geht es für mich ins Bett, morgen beginnt wieder ein neuer Arbeitstag.

Schöner Start ins Wochenende..

Nach einer arbeitsreichen Woche ist nun endlich das Wochenende da, doch fängt es nicht so gut an..

Es ist Freitag und wieder mal ein normaler Tag ohne besondere Vorkommnisse. Über den Tag beschäftige ich mich mit Skripten und bin froh, am Abend wieder etwas entspannen zu können. Nach dem Abendessen sitzen wir wieder in kleiner Runde im Nsaka. Ich bekomme die beiden Aufnahmen von meiner ersten Lehrerfahrung (Einführung in PowerPoint) vom Lex, der mich gleich bittet seinen Laptop nach Beendigung des Uploads mit ins Zimmer zu nehmen. Während sich der Rest der Truppe auf den Weg nach Hause macht um morgen zum Lake Kashiba zu fahren, sitzen wir weiterhin zu zweit im Nsaka. Gegen Ende des Abends schau ich mir die beiden Aufnahmen an und finde es ziemlich schlecht. Ich hatte zwar keine Vorbereitungszeit und daher keine Struktur über die zwei Stunden, aber ich hatte auch etwas Probleme mit der englischen Sprache im Lehrstil. Allzu schlecht kann ich jedoch trotzallem nicht gewesen sein, da ich zum Ende des Kurses auf jedem Bildschirm eine schöne Präsentation sehen konnte. Wir sitzen noch etwas draußen, dann geh ich schlafen.

Samstag morgen, Lex klopft an, ich überreiche ihm seinen Laptop und geh wieder schlafen, da ich mir noch etwas schwach vorkomme. Ich wache wieder auf, huste teilweise wie verrückt, bin etwas heiß, schwach und immer leichte Kopfschmerzen. Also ein super start ins Wochenende. Ich hab mich einfach wieder umgedreht und weiter geschlafen. Nachdem ich sowohl Frühstück als auch Mittagessen verschlafen habe, wache ich gegen 17 Uhr wieder auf. Da ich nicht die ganze Zeit im Bett liegen möchte, entscheide ich mich ein wenig in der Sonne spazieren zu gehen. Als ich jedoch Rauch aufsteigen sehe, weil hinter der Mauer etwas verbrannt wird, entschließe ich mich doch wieder ins Zimmer zu gehen, da dieser Qualm sicher nicht förderlich ist. Es ist inzwischen Abend, mir geht es wieder besser und wir sitzen gerade beim Abendessen, das wieder mal köstlich schmeckt. Gleich danach versuchen wir uns am nahe gelegenen Billiard Tisch. Im Vergleich zu den österreichischen, haben die sambischen kleinere Löcher und darum kleinere Kugeln. Es soll angeblich viel einfacher sein, auf einem österreichischen Tisch zu spielen, wenn man erst die sambischen gewöhnt ist. Bei uns ist es nun kein wirkliches Spiel als vielmehr eine Reihe von Zielübungen. Markus begibt sich nach ein paar Runden nun wieder ins Nsaka, ich entschließe mich jedoch noch ein paar Zielübungen zu machen. Während dieser Runde kommt Father Mathew in den Raum und fragt mich, ob Markus und ich morgen gemeinsam mit ihm in eine Nachbarstadt fahren möchten. Ich sage sofort zu und bedanke mich vielmals für das Angebot, wir verabschieden uns und ich beende meine Runde der Zielübungen. Etwas später sitzen wir noch zusammen im Nsaka, ich frage Markus ob er auch mitkommen möchte, der auch sofort zusagt und wir machen uns einen entspannten Abend. Dieser ist aber um 23 Uhr auch vorbei, immerhin soll es morgen bereits um 8 Uhr los gehn…

 

Lehren oder Lernen?

Meine ersten Arbeitstage verlaufen sehr ähnlich. Ab und an spreche ich mit Mr. Andrew Chowa, dem lokalen IT Lehrer, um mir Informationen zu beschaffen und ihm vom aktuellen Stand meiner Vorbereitungen zu berichten. Den Rest der Zeit verbringe ich mit dem Lesen von Skripten meines Vorgängers. Doch nun soll sich dieser Tagesablauf für mich ändern…

Kurze Zeit nach meiner Ankunft in Ndola wurde ich bereits das erste Mal ins kalte Wasser geworfen, indem ich beauftragt wurde Kohle kaufen zu gehen. Nach diesem Prinzip erfolgt so manches hier, nicht lang überlegen sondern umsetzen. Dafür dass ich in den letzten zwei Jahren immer mehr vorbereitet, organisiert und geplant habe, fällt es mir jedoch relativ leicht mit diesem Schema klar zu kommen.

Mein erster Gedanke war einen Kurs von Andrew zu besuchen und zu beobachten und unterhalte mich Mittwoch Abends noch mit ihm darüber. Stattdessen sagt er mir, ich soll am nächsten Morgen um 9 Uhr in den Computerraum kommen und seinem Kurs einen Teil der Textformatierung mit MS Office Word 2010 näher bringen…

Am Donnerstag Morgen stehe ich bereits um 8 Uhr in der Bibliothek, die sich direkt neben dem Computerraum befindet, um mich etwas mit der Struktur der Bibliothek zu beschäftigen. Pünktlich um 9 Uhr bin ich im Computerraum, begrüße Andrew und stelle mich den Schülern vor. Nach einer kurzen Einführung, was ich mit den Schülern machen soll, verlässt Mr. Chowa den Raum und ich versuche mich zum ersten Mal als Lehrer hier in Sambia. Obwohl es nur ein hineinschnuppern in den Lehrberuf ist, so erhalte ich bereits ein paar Eindrücke und möchte mich an dieser Stelle bei meinen ehemaligen Lehrern entschuldigen. Schon bei dieser ersten Erfahrung merke ich, wie schwierig es vergleichsweise für einen Lehrer ist einen sehr schüchternen Schüler zu unterrichten, der sich so gut wie kein Wort zu sagen traut, als jemanden der sich gut beteiligt. Gleich in meiner ersten Lehreinheit sitzt eine Schülerin im Raum, die mich stark an mich erinnert, wie ich vor ein paar Jahren noch war. Obwohl es etwas länger dauert, habe ich den Eindruck, dass auch sie versteht, was ich versuche ihnen beizubringen. Mir gefällt die Arbeit in der Schule Twikatane von Tag zu Tag mehr, doch es gibt noch viel zu tun bevor ich einen Kurs leiten kann. Andrew bietet mir abschließend an, dass ich seinen Kurs am Nachmittag, von 14 bis 16 Uhr, übernehme und eine Einführung in MS Office PowerPoint 2010 gebe. Dieses Angebot nehme ich natürlich gerne an.

Ich bin wieder auf dem Weg zurück in unser Nsaka, eine Art Pavillion, der hinter dem Gästehaus von anderen Auslandsdienern gebaut wurde. Dort finde ich Andi und Lex vor und beginne mit ein paar kleinen Vorbereitungen für den Kurs am Nachmittag (kurzer Überblick über die englische Version von PowerPoint, sowie noch ein, zwei einleitende Phrasen für englische Präsentationen), während die anderen beiden ihr Equipment für ein Interview mit mir vorbereiten. Dieses ist meiner Meinung nach bisher wohl das beste und auch angenehmste Interview, obwohl es mit kurzer Hose und T-Shirt im Nsaka doch etwas kühl ist. Damit ist der Vormittag schon vergangen und es gibt gleich Mittagessen.

Es gibt Reis, Gemüse, Soße, Nshima und Antilope. Ich bin seit meinem ersten Tag hier sehr positiv überrascht vom essen, es schmeckt köstlich. Zwar essen einige Leute hier ebenfalls mit Messer und Gabel, doch lerne ich jeden Tag etwas mehr, mit ein paar Tipps durch Father Mathew, mit Nshima und meinen bloßen Händen zu essen. Nshima kann sehr gut geknetet und verformt werden, darum kann man es mit etwas Übung als “Löffel und Brot” verwenden. Auch der Geschmack ist damit auf positive Weise verändert und man bekommt einen anderen Bezug zum Essen.

Nach der einstündigen Mittagspause werde ich bereits von Andi im Computerraum erwartet, der ein paar Aufnahmen von meiner zweiten Lehreinheit machen möchte. Ich bin sehr positiv überrascht, dass so gut wie alle Schüler pünktlich in den Unterricht kommen. Nach vorangegangenen Erzählungen steht Unpünktlichkeit hier an der Tagesordnung, ich persönlich habe bisher jedoch noch keine Erfahrung damit gemacht. Als Einführung stelle ich eine kurze Präsentation zusammen, in der ich mich vorstelle, und präsentiere diese anschließend. Da sie nun ein Beispiel gesehen haben erkläre ich jeden einzelnen Schritt. Von Titel eintragen, dem Hinzufügen und löschen von Seiten usw. ist alles dabei. Auch wenn ich ein, zwei Erklärungen vergesse, so sitzen zum Glück interessierte Schüler im Raum, die auch gerne Fragen stellen. Nicht lange nach meiner Einführung werde ich schon von einer Schülerin verlangt, sie kann PowerPoint nirgendwo finden. Es war tatsächlich nicht an den für sie gewohnten Orten, weder am Desktop noch im Startmenü vorhanden. Ich öffne es für sie und werde mir diesen Computer am Abend nochmal genauer ansehen da er ohnehin noch andere Probleme hat. Obwohl ich ein paar Anfängerfehler mache, kann ich letztendlich auf jedem Bildschirm eine schön gestaltete PowerPoint Präsentation sehen. Bisher gefällt mir die Arbeit in der Schule sehr gut. Ich raste mich nun nach einem anstrengenden Tag erstmal im Nsaka aus.

Nach einiger Zeit kommen Markus, Andi, Lex und Philipp dazu und wir amüsieren uns prächtig. Nach dem Abendessen mache ich mich jedoch wieder an die Arbeit, es ist in etwa 19:15 Uhr als ich mich wieder auf dem Weg zur Schule mache. Ich arbeite in der Bibliothek und im Computerraum bis nach 22 Uhr und lerne die einzelnen Strukturen immer besser kennen.

 

Alles in allem kann ich sagen, obwohl ich den Schülern etwas beigebracht habe, haben sie mir viel mehr beigebracht. Ich habe noch viel zu lernen und hoffe, dass ich meinen ersten Kurs halbwegs gut durchbringen werde. An dieser Stelle möchte ich all meinen Lehrern für die gute Vorbereitung danken, ohne die ich wohl nicht einmal hier wäre.

Der erste Arbeitstag…

Wir schreiben Montag, 21. Juli 2014. Es ist 7:30 Uhr und ich bin in der MissionPress (die Druckerei des Franciscan Centers) beim Morgengebet wo ich auch ganz offiziell nochmal willkommen geheißen werde und mich vorstellen soll. Ich sage ein paar Worte und bekomme ein paar Minuten darauf eine Führung durch die MissionPress, bei der ich auch einige neue Leute kennen lerne. Der Anfang war sehr schwer, doch nun merke ich mir langsam einzelne Personen, wie zum Beispiel Perry, Maria, Virginia, Stella, Helen, Jakob, Mathew und noch einige mehr. Manche Namen habe ich mir zwar gemerkt, kann sie aber nicht ausschreiben.

Die Führung ist vorbei und ich versuche mir die Namen zu merken, während ich zu meinem Zimmer gehe um mir noch einmal ein paar Skripten anzusehen. Da die Zeit verfliegt und es bereits 9:30 Uhr ist, mache ich mich auf zur Schule um mich mit dem regulären IT Lehrer zu unterhalten. Da er gerade Unterricht hat, treffen wir uns etwas später wieder, in der Zwischenzeit sehe ich mir jedoch bereits das Skript des Grundkurses an. Wieder zurück in der Schule besprechen wir die aktuelle Lage. Da ich gerade erst angekommen bin, benötige ich etwas Zeit um mich einzuarbeiten wofür er vollstes Verständnis hat. Er zeigt mir ein wenig vom Raum und sagt mir, dass er einen Kurs für mich organisieren würde und ich ihm mitteilen soll, wenn ich soweit bin. Es soll einen Kurs am Vormittag von etwa 10 Uhr bis 12 Uhr und einen Abendkurs von ca. 5 Uhr bis 6 Uhr geben. Am Abend sollen nur sechs bis zehn Schüler, Vormittags um die 17 Schüler anwesend sein, also meinen Kurs besuchen.

Nach längerem Einlesen am Nachmittag fahren wir nun zur gemieteten Wohnung von Andi und Lex, unseren beiden Kameramännern, bekommen noch Besuch von einem Koch des Franciscan Centers (wo ich nicht weiß, wie sein Name geschrieben wird) und trinken gemeinsam ein Bier. Er nimmt mich mitten drin mit auf die andere Straßenseite in eine Bar in der wir noch was trinken und ein paar Bier für die anderen mitnehmen. Was ich nicht bemerkte während wir in der Bar saßen ist zum einen, dass es sich hierbei um eine Schwulenbar handelt und mir zum anderen jemand einen Drink ausgeben wollte. Wir sitzen bereits wieder in kleiner Runde zusammen als ich das höre und wir amüsierten uns köstlich darüber.

Das Wochenende

Samstag:

Gemeinsam mit Markus möchten wir meine WLAN fähigen Geräte zum MAC Adressen Filter hinzufügen, was mit etwas Hilfe dann auch klappt. Doch gibt es gleich zu Beginn schon ein paar Probleme, die wir zum Glück beheben können. In der Zwischenzeit ist Martin mit dem packen fertig und zeigt mir die Schule und die Bibliothek etwas genauer. Dadurch erhalte ich bereits einen kleinen Einblick in die Materie, dennoch ist insgesamt zu wenig Zeit vorhanden, wodurch ich zunächst etwas Zeit benötige um mich in alles Wichtige einzulesen. Ich bin schon sehr gespannt was alles an Arbeit auf mich zukommen wird, doch unter anderem darüber werde ich mich am Montag mit ein paar Leuten von der Schule Twikatane sprechen. Bisher finde ich die Aufgaben sehr interessant und freue mich schon richtig darauf. :)
Für unsere Vorgänger heißt es jetzt allerdings Abschied nehmen, es geht los zur Bus Haltestelle von wo aus sie nach Lusaka fahren. Von dort aus geht ihr Flug zurück nach Österreich und wir haben sie natürlich bis zur Abfahrt begleitet. Obwohl es etwas Ärger mit dem Gepäck gibt geht letztendlich alles glatt. Und während sich unsere Vorgänger auf dem Weg nach Lusaka befinden, machen wir uns auf zum Einkaufen in einen Shopright Supermarkt. Wenn man durch die Eingangstüren geht ist das wie ein Portal nach Europa. Es ist ein großes Gebäude mit allem was man irgendwie brauchen kann, alles ist geordnet und sortiert. So habe ich mir einen afrikanischen Supermarkt nicht vorgestellt…

Sonntag:

Der erste Tag ohne unsere Vorgänger geht sehr entspannt über die Bühne. Wir sitzen gemütlich zusammen und  haben einen recht entspannten Tag, doch bin ich schon gespannt auf morgen, da soll ich eine Führung durch die MissionPress bekommen und ich werde mich zum ersten Mal alleine zur Schule begeben um mich mit dem dortigen Lehrer zu unterhalten.

Abschiedsfeier

Es ist Freitag Abend und gleich beginnt die Abschiedsfeier für unsere Vorgänger…

Auch hier gibt es wieder eine herzliche Begrüßung und schon ist das Buffet eröffnet mit Brötchen, Fleisch, Tomaten, Zwiebeln, Paprika… Also Burger zum selber basteln. Zum trinken gibt es alkoholische und alkoholfreie Bowle sowie Bier. Neben lustigen Gesprächen ist auch gleich tanzen angesagt. Obwohl ich zu Beginn eher verweigerte bin ich nun doch auch sehr stark auf der “Tanzfläche”, die aus einem Teil der Wiese mit einer kleinen Vertiefung in der Mitte besteht, vertreten und habe den größten Spaß. Immer wieder stellen wir uns in einem Kreis um diese Vertiefung auf und tanzen herum wobei sich immer jemand anders in der Mitte befindet. Es wird eine lustige Ansprache gehalten in der wir als “the new troublemakers” (die neuen Unruhestifter|Störenfriede) willkommen geheißen werden. Da es aber doch schon ein sehr langer und anstrengender Tag war, gehe ich bald schlafen.

Damit beendete ich den ersten Tag meiner Ankunft und bin schon gespannt was mich am Wochenende erwarten wird…

Die Ankunft

Mein Auslandsdienst rückt immer näher und schon ist es soweit. Der Tag meiner Abreise, Donnerstag, 17. Juli 2014 ist gekommen. Die Koffer wurden am Vortag bereits in das Auto verladen, somit kann die Reise beginnen. Ich schnappe mir meinen Rucksack und beginne meine Reise nach Wien. Zunächst mit dem Auto unterwegs geht es, nach dem Abschied, für mich auf eine anstrengende Reise.

Der erste Zwischenstopp erfolgt in Amsterdam wo ich mich gleich in die Stadt aufmache. Während meiner Zugfahrt vom Flughafen Schiphol nach Amsterdam Centraal kann ich einen lautstarken Streit verfolgen, der keine fünf Minuten nach der Abfahrt bereits begann. Kurz vor Amsterdam Centraal beruhigen sie sich wieder, einer der beiden Streithähne verließ schon vor ein paar Minuten den Wagon, und ich trete ein paar Minuten später aus dem Bahnhof hinaus nach Amsterdam. Ich bin überwältigt und mach mich sofort auf dem Weg, da ich nur wenig Zeit habe um noch ein paar Orte zu besichtigen.  Dennoch habe ich nach kurzer Zeit schon eine “kleine” Tüte Pommes in der Hand und mache mich wieder auf den Weg. Das Problem hierbei ist nur, ich kann schwer filmen und Fotos schießen, wenn ich noch eine Tüte Pommes in einer Hand halten muss. Darum gibt es leider wenige Aufnahmen von meiner Zeit in Amsterdam. Meine nächste Station ist die Kirche, die sich ironischer weise direkt neben dem Rotlicht Viertel befindet. Nun bleibt mir jedoch nur noch wenig Zeit, da ich teilweise Umwege gegangen bin, darum fahre ich nun zurück zum Flughafen Schiphol, von wo ich mich um 21 Uhr auf den Weg nach Nairobi mache.

Der Nachtflug nach Nairobi erweist sich als anstrengend. Obwohl ich immer wieder versuche zu schlafen, werde ich kurz nachdem ich eingeschlafen bin wieder aufgeweckt, weil es wieder was zu essen oder trinken gibt. Am Morgen bin ich schon ziemlich erledigt, dennoch steht mir noch ein Flug bevor; immerhin muss ich ja noch nach Ndola kommen. Nach kurzer Zeit hab ich bereits das richtige Terminal erreicht und mit einer Verspätung von etwa zehn bis 20 Minuten kann ich endlich ins Flugzeug steigen. Während dem Flug erfahre ich, dass noch eine Zwischenlandung erfolgt bevor es weiter nach Ndola geht, wo ich mit einer kleinen Verspätung angekommen bin.

Kaum in Ndola gelandet und aus dem Flugzeug gestiegen werde ich schon beauftragt Kohle zu kaufen, am besten gleich auf Bemba. Ich stehe dort schon von der Anreise sehr erledigt mit etwa 25 Kwacha in der Hand, etwas Unwohlsein und ohne Ahnung, was ich eigentlich sage, da ich diese zwei Wörter auf Bemba ein paar Sekunden davor gelernt habe… Kurz nachdem ich, ohne es zu wissen, auf Bemba gefragt habe, wie viel der 20kg Sack Kohle kostet, wird mir schon das Geld aus der Hand gerissen und ich steh etwas verwirrt in der Landschaft. Letztendlich haben wir nun den Sack Kohle und fahren zum Franciscan Center. Ich stell kurz mein Gepäck in ein Zimmer und bekomme schon die erste kurze Führung durch den Komplex, der Hauptfokus liegt hierbei auf der Schule Twikatane, da ich dort arbeiten werde.

Bald ist es soweit

Am 17. Juli, in nicht einmal zwei Wochen, geht meine 26 stündige Reise nach Sambia los. Ich bin schon sehr gespannt, was dort auf mich zukommen wird und habe natürlich vor darüber zu berichten. :)
Die erste Version meines Blogs ist online und alle Besprechungen liegen bereits hinter mir. Nun geht es richtig los mit meinen persönlichen Vorbereitungen :D