Lake Kashiba oder Natur pur

Es ist wieder soweit, ein Ausflug steht an. Da Andi und Alex schon sehr bald wieder nach Österreich zurückkehren um ein paar Arbeiten zu erledigen, möchten sie uns vor ihrer Abreise noch einen See mit dem Namen “Kashiba” zeigen. Der Weg dorthin führt ein ganzes Stück weit durch den Busch, mit dem Pickup macht es natürlich gleich viel mehr Spaß hier durch zu brettern. Nach einiger Zeit kommen wir dann an, an einem Ort mitten im nirgendwo. Zunächst wird das Lager aufgeschlagen, dann heißt es erstmal eine Runde schwimmen. Das Wasser ist wunderschön und klar, die Umgebung so entspannend…

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Nach dem Vergnügen geht es aber erstmal an die Arbeit, Holzhacken ist angesagt. Es ist zwar bereits Feuerholz bereitgestellt, doch sind die Stämme viel zu groß, als dass wir sie direkt für das Lagerfeuer verwenden können. Mit der kleinen Handaxt die wir mitgenommen haben geht es etwas schwer, aber dennoch hacken wir es nach einiger Zeit durch.

Am Abend heißt es Lagerfeuer entzünden und unser Abendessen vorbereiten. Thomas versucht sich als Koch und meistert seine Aufgabe nicht schlecht. Letztendlich haben wir einen wunderschönen Abend, ums Lagerfeuer sitzend, mit etwas Fleisch und Bier in den Händen. Schon bald jedoch werde ich müde und lege mich mit meinem Schlafsack auf etwas Stroh, das sich in der Nähe des Lagerfeuers befindet. Nachdem ich einige Zeit noch entspannt in den Sternenhimmel sehe schlafe ich glücklich und zufrieden ein…

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Der nächste Morgen beginnt schon früh, um etwa 5 Uhr wache ich auf und wollte eigentlich den Sonnenaufgang filmen und ein paar Fotos schießen, doch war es am Morgen noch etwas zu kalt. Als ich mich endlich dazu überwinde aus dem Schlafsack zu kriechen bin ich schon auf dem Weg zum Lagerfeuer. Dort versuche ich mich genug aufzuwärmen um schnell zur geplanten Kameraposition zu laufen und merke dabei, dass die Sonne bereits aufgeht, mir jedoch immer noch zu kalt ist… Nichtsdestotrotz habe ich viele schöne Aufnahmen machen können.

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Am Morgen hat man auch noch ein paar Affen leicht versteckt in den Bäumen gesehen, leider für ein Foto zu weit entfernt. Doch neben Affen haben sich noch andere Tiere zeigen lassen. Im See sind viele Fische aufgetaucht und in einer Schlucht zwei kleine Alligatoren. Aber nicht nur die Tiere sind faszinierend, sondern auch der Ausblick über den See und natürlich der späte Sonnenaufgang über den Bäumen. Es bieten sich fantastische Bilder.

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Doch so schön der Auflug auch ist, so schnell ist er leider auch schon vorbei. Es war ein tolles Erlebnis, ich bin sehr froh dass ich diesen Platz kennenlernen durfte.

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So reise ich durch´s Land

Schon etwas an Afrika gewöhnt bin ich statt 8 Uhr um etwa 8:15 Uhr am Treffpunkt, wo Markus schon auf mich wartet. Doch selbst das ist noch eine knappe viertel Stunde zu früh. Father Mathew kommt um ca. 8:30 Uhr mit einem sehr modernen LandRover vorgefahren, der in etwa 120 Tausend Dollar kosten soll. So machen wir uns auf den Weg, ich bewaffnet mit einer Kamera und einem Camcorder um ein paar Eindrücke einzufangen. Leider konnte ich einen der schönsten nicht festhalten, weil ich mitten drin stand, dazu komme ich aber später. Unser erster Stop war bei einem sehr schönen Haus, das in dieser Gemeinde als eine Niederlassung für mehrere Father dient. Hier bekommen wir keine zwei Sekunden nachdem wir durch die Türe treten bereits ein Frühstück angeboten, einfach aber sehr lecker. Es bleibt jedoch kaum mehr Zeit, wir müssen weiter. Zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht einmal eine Ahnung wohin, so sehen wir etwas später es geht zu einer Messe, die um 10 Uhr startet. Auch Father Mathew soll mitwirken, darum wird die Zeit knapp. Auch Markus und ich entschließen uns in die Kirche zu gehen. Zum Pech für uns wird die Messe im Bemba abgehalten, somit verstehen wir kein Wort. Trotzdem ist es sehr schön gestaltet. Während der Messe dreht sich plötzlich ein Mann eine Reihe weiter vorn zu uns um und übersetzt für uns kurz das eben gesagte. Wir sollen doch bitte aufstehen, es wurde eben verkündet, wir hätten Gäste. Wir stehen auf, schauen etwas in die Runde und setzen uns bald wieder hin, was anscheinend ein Fehler ist. Wir sitzen noch nicht ganz, so deuten sie uns schon wieder, wir sollen wieder aufstehen. Zum Glück übersetzt ein Mann neben uns den letzten Teil indem wir ganz offiziell in der Kirche und der Gemeinde willkommen geheißen werden. Nun dürfen auch wir uns wieder setzen.

Nach der Messe treten wir langsam hinaus und denken uns nichts, dann kommt das erste Kind und möchte uns die Hand geben. Kurze Zeit später werden wir direkt von Kindern eingekreist. Jedes Kind will uns die Hand geben und uns willkommen heißen, das ist einfach nur herzig. Ich muss zeitweise drei Hände gleichzeitig schütteln, weil so viele Kinder da sind. Zwischendrin will mich ein Erwachsener die Hand geben, was fast nicht möglich ist wegen der vielen Kinder. Irgendwie schaffen wir es tatsächlich jedem einmal die Hand zu geben und treffen uns danach mit Father Mathew am Wagen. Immer noch strikt nach österreichischem Programm, machen wir uns wieder bereit zu gehen. Doch wir sind nicht in Österreich, so trinken wir nur etwas und machen uns wieder auf zu den Leuten. Noch nicht einen Meter vom Auto entfernt finden wir uns schon mitten in einer Unterhaltung wieder. Nach ein paar Unterhaltungen und Getränken sind wir nun zum Essen eingeladen bei dem wir ein paar bekannte Gesichter von vorhin wiedersehen.

An diesem Nachmittag lerne ich die lokale Kultur etwas besser kennen. Das man sich vor und nach dem Essen die Hände wäscht, da man doch mit den Händen isst, habe ich mir bereits einverleibt. Ein paar der Frauen bewegen sich auf den Knien durch die Runde, in der einen Hand einen Wasserkrug, in der anderen Hand eine Auffangschale. So gehen sie zu jeden einzelnen und gießen warmes Wasser über seine Hände. Erst wieder bei der Türe stehen sie wieder auf. Dann wird gegessen, gelacht, man unterhält sich – zu unserem Nachteil auf Bemba. Somit unterhalte ich mich fast ausschließlich mit Markus während dieses Treffens.

Nach dem Essen geht es dann wieder zurück in das Haus der Fathers. Dort sitzen wir dann zusammen, mit der Zeit kommen noch ein paar Leute hinzu, trinken ein Bier und sehen etwas fern. Hier entspannen wir uns etwas bis es dann wieder weiter geht. Wir biegen einmal links ab, dann nach rechts, nochmal nach rechts, wieder nach links, nach rechts, nach links, nach rechts, nach links, nach rechts und nochmal nach links und schon befinden wir uns auf einer “Straße”. Um es etwas genauer zu beschreiben handelt es sich hierbei um einen Feldweg mit vielen Löchern, in der Regenzeit nur mit Top Geländewagen passierbar. Wir biegen nochmal nach rechts und ein letztes Mal nach links ab und befinden uns mitten im nirgendwo auf einer größeren ebenen Erdfläche, die man als Parkplatz bezeichnen kann. Es gibt hier nichts außer Bäumen und Erde und natürlich eine Bar. Ja genau, eine Bar. Mitten im nirgendwo steht hier einfach eine Bar. Hier verbringen wir noch einen sehr schönen und lustigen Abend. Später am Abend, hier ist es schon längst Nacht, fahren wir wieder zurück zum Franciscan Center.

Es war ein großartiger Tag, ich habe sehr viele neue Eindrücke gewonnen und bekomme mein Grinsen einfach nicht aus meinem Gesicht. Jetzt geht es für mich ins Bett, morgen beginnt wieder ein neuer Arbeitstag.